Die ganze Zeit sind wir nun schon viele lange Strecken durch unterschiedliche Wüsten gefahren, anfangs durch noch anschauliche, hügelige Kakteenwüste mit kurvenreichen Straßen, dann durch die mit den Salzseen, die auch noch bunt und voller Leben ist, in den letzten Tagen dann durch sehr tristes und karges Gebiet, in welchem das einzig Bunte oft die mit Plastikblumen und Fähnchen geschmückten Unfallstellen sind. Im ganzen Land stehen an den Straßen manchmal Kreuze, häufiger jedoch kleine Hütten wie Hundehütten an den Stellen, an denen jemand starb. Wenn mehrere starben, werden die Hütten gross, man kann reingehen und neben Plastikblumen auch Bilder der Verstorbenen sehen und Texte lesen. Manche sind sehr kreativ gestaltet mit persönlichen Dingen der Toten, auch deren Spielzeug und mit Sitzbänken. Auch Ansammlungen von gefüllten Wasserflaschen findet man manchmal. Hier ein Beispiel aus einer grüneren Gegend:
Hin und wieder werden Reifen farbig gespritzt und dann an der Unfallstelle so eingegraben, dass die Hälfte des Reifens noch herausschaut. Gestern hatten wir auf langer gerader Wüstenstrecke besonders viele Gräber, so kam es mir jedenfalls vor. Einen LKW hatte es gerade erwischt, der lag, als wir vorbeifuhren, auf dem Kopf, der Abschleppwagen war schon eingetroffen.
Wir denken uns, dass die Fahrer in dieser eintönigen Landschaft schnell ermüden. Das Hirn hat nichts zu tun, das Auge wird durch nichts abgelenkt und die Asphaltstraße ohne Leitpfosten hat rechts und links neben der Standspur teilweise 1 m und mehr Gefälle bis zum Wüstenboden, das man in diesem grau in grau schlecht wahrnimmt. Eine kleine Unaufmerksamkeit und das Gefälle wird zum Verhängnis. Im Dunkeln dürfte es besonders gefährlich sein. Wir fahren nicht im Dunkeln.
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