Heute ist der 08.03. und Frauentag - auch in Chile. Wir sind nach einigen hundert km Wüstenreise wieder in Vicunar gelandet und schlafen mit Blick auf des Observatorium im Hostal Kolibri. Kolibris sehen wir nicht, dafür viele wilde Papageien am Fluss. Nachdem wir auf dem Marktplatz eine größere Veranstaltung mit Ansprachen und musikalischen Beiträgen zum Frauentag gehört haben bzw. hören wir die Musik auch aus unserem Bett im Hostal Kolibri noch, inspiriert mich das zu ein paar Zeilen:
Als Frau in Chile und Argentinien auf dem Motorrad zu reisen, ist kein Problem. Ich zumindest werde freundlich behandelt an Tankstellen - das ist nicht in jedem Land der Welt so -, und auch von den überwiegend jungen Grenzbeamten und Polizisten, die sogar manchmal anerkennend den Daumen hochhalten : "Ah, woman on moto!" Auch dass ich in Motokluft in die Bank gehe, manchmal verstaubt und etwas zerfleddert, stört niemanden. Na gut, selbst Hunde dürfen ja in die Bank.
Ich habe seit meiner Reise hier keine andere Frau unter den sog. "Travellern" gesehen Natürlich kann ich nicht unter jedem Helm erahnen, ob sich Mann oder Frau drunter verbirgt. Einheimische Frauen fahren maximal Roller und eventuell fahren dann Freundinnen oder bis zu drei Kindern vorne und hintendrauf mit. Ingolf lernte anfangs ein Ehepaar kennen, das miteiner Trans Alp und einer African Twin unterwegs war. Es dürfte an den finanziellen Möglichkeiten der Einheimischen und an den Strassenqualitäten und den damit einhergehenden Herausforderungen liegen, dass man nicht mehr Motorradfahrerinnen antrifft, so meine Vermutung.
Da es nicht überall Toilettenpapier gibt, bin ich mit einzelverpackten feuchten Toilettentüchern, dünnen Slipeinlagen und Desinfektionstüchern ausgestattet. Die stecken dick in beiden Seitentaschen in Oberschenkelhöhe meiner Motorradhose und dienen während der Fahrt als zusätzliche Protektoren. Obwohl ich mit zwei Motorradhosen eingereist bin, fahre ich nur mit der besseren Grünen, die ist abwaschbar und hat Lüftungsschlitze. Die Jeans blieb in Valparaiso in einem Rucksack im Hostal und wartet dort bis zur Rückreise nach Deutschland. Ich will so wenig Gewicht wie möglich auf der Enfield.
Zu Medikamenten: Lippenbalsam ( siehe mein Mund vor 3 Tagen), Sonnenmilch mit hohem Lichtschutzfaktor und Autan gegen manche Stechmücke, mehr war bisher nicht erforderlich.
Ansonsten:
Unter den chilenischen Frauen gibt es viele vollbusige, stellt Ingolf fest, als Mann fällt ihm das eher auf. Ich würde sagen, unter den chilenischen jungen Frauen sind insgesamt mehr übergewichtige und ich habe den Eindruck, in Chile wird mehr und fetter gegessen als in Argentinien. fetthaltige Avocado gibt es z.B. In allen Varianten und haufenweise, die wächst hier und wir essen die auch gerne, dazu bieten Restaurants viel pan und Papa fritas an, also Brot und fette Pommes, und den Pisco sour nicht zu vergessen, das chilenische Nationalgetränk mit Umdrehung und dank Alkohol auch mit ordentlich Kalorien.
Während ich auf meinem Bett schreibe, wackelt die Erde, in letzter Nacht war das auch so, allerdings nur in einer Stärke von 4.4, wie Google informiert. Das Epizentrum ist weiter weg, hier fällt noch kein Glas aus dem Schrank. Ingolf hatte mit Holger und Arnd im Januar ebenfalls hier in Vicunar ein stärkeres Beben erlebt.
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