Wir haben gestern Argentinien endgültig verlassen. Wie immer wurde an der Grenze akkribisch darauf geachtet, dass wir kein Obst im Gepäck hatten. Also die letzten Pflaumen direkt vor den Grenzbeamten gegessen, fertig, im Bauch dürfen sie über die Grenze. Dann der übliche Zettelkram, man muss immer an 4 Schalter, da nicht nur man selbst, sondern auch das Motorrad aus- und einreist, es gibt Motorradzettel und mit jeder Einreise wieder eine neue "PDI"- die Aufenthaltsgenehmigung für 90 Tage, die man als Zettel im Reisepass immer mitführen sollte, dann noch die Aduana, also der Zoll, der sich bei uns außer für Obst für nichts näher interessierte. Meine Medikamentensammlung für den Notfall wird wieder nicht näher in Augenschein genommen. Offenbar wirken wir vertrauenswürdig. Wir wurden bisher zügig abgefertigt. Die schlechte Kopie des Fahrzeugscheins der Enfield wird immer unleserlicher, man kann kaum noch etwas entziffern, dennoch blieben die Grenzer gelassen und stempelten ab.
Wir fuhren den Grenzübergang und dann auch weiter in Chile auf Asphalt.
Nach der Grenze wurde es erstmals richtig bäuerlich ländlich: Eingezäunte Weiden, größere Rinderherden in allen Farben...
...Landgeruch und Käseverkauf an den Straßenecken ... - wenn da nicht die schneebedeckten Vulkane im Hintergrund und die Hinweisschilder für die Cabanas an den Straßenrändern wären, könnte man sich fast wie in Bayern fühlen. Die Temperaturen sind gerade gemäßigt, der Himmel regnerisch-bedeckt, normal für den Herbstbeginn, wir fahren im wärmenden Pullover nach Villa Rey - und erstmals schlafen wir dann in richtigem Federbett in einem von einer Deutsch sprechenden Frau geführten, gepflegten Hostal. Klassische Musik zum Frühstück mit Bohnenkaffee und Hortensien im Garten - das ist neu und irgendwie komisch. In jedem Fall stimmt es auf die baldige Heimreise ein.
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