Freitag, 29. Juli 2022

Alberta, Kanada


Im Juli ist es nun auch in Alberta tagsüber sehr warm. Da wir nach dem Grenzübergang am Wochenende wegen der vielen Events wie Rodeos und Sportveranstaltungen keinen „Room for the night“ mehr bekamen, fuhren wir durch bis Calgary. Dort wurden wir abends schliesslich fündig, wurde auch Zeit, ich war ganz schön k.o... 

In Calgary sprachen wir am nächsten Tag am Airport mit dem c.b.s.a., der Zollbehörde. Es wäre kein Problem, die Motorräder für einige Monate in Alberta bei friends zu parken, um die Reise nächstes Jahr von dort aus nach Alaska fortzusetzen. Nach der Adresse unserer friends wurde gefragt, unsere Reisepässe und Fahrzeugscheine wurden kontrolliert, auch das vom Zoll in Halifax abgestempelte Dokument, das war es. Es sei ja kein Import, und wir wollen die motorbikes auch nicht hier verkaufen. Den Hinweis, es wäre nächstes Jahr helpful für die Behörden, alles schriftlich zu dokumentieren und transparent zu machen, befolgen wir natürlich. 

Dann geht es von der Zollbehörde aus nach Norden über den Highway nach Red deer und weiter nach blackfalds.

Sonntag, 24. Juli 2022

Montana

Nach der Fahrt durch die Prärie ... 






...verbringen wir bei Coram eine Nacht in einem Zeltlager.




Am nächsten Tag fahren wir durch den Glacier-Park. Es ist Ferienzeit, nicht nur die Mountains, auch die Preise für Unterkunft, Essen und Benzin sind schwindelerregend hoch. Der Park ist gefüllt mit Touristen, nur mit einem Ticket, das wir noch in einer Tankstelle ergattern, dürfen wir die Going-to-the-sun-road und über den Pass fahren, dann geht es zum Carway- Grenzübergang nach Kanada.





Es ist der 22. Juli, wir sind bisher ca. 7000 km gefahren. 

Donnerstag, 21. Juli 2022

Durch die Hitze nordwärts - Buffalo und Little Big Horn, Wyoming

Wir verlassen Sturgis dienstags morgens bei strahlendblauem Himmel, die Enfield bekommt noch eine neue Kette beim Händler in Spearfish und wir fahren in Richtung Buffalo, Wyoming. Die Wünsche von Jerry, einem Gast unseres Motels in Sturgis, wir hätten hoffentlich den Wind im Rücken, verstehe ich jetzt: Der Wind bläst nämlich von der Seite und zwar ordentlich stramm und dazu ist es heiss. So geht es vorwärts, wieder überwiegend durch Prärie und hügeliges Grasland, das mit der hellen Strasse darin streckenweise aussieht wie ein  riesengrosser Golfplatz, schön weich und kuschelig. Hier und da Rinder, auf der Strasse überwiegend Pick-Ups, Trucks und Motorradfahrer - und lange Zeit keine einzige Tankstelle. Zum Glück hatten wir in Sturgis noch vollgetankt... 

Nachmittags kommen wir in Buffalo an, wo wir abends unerwartet an der Bar eines historischen Hotels landen. Der Inhaber David Stewart ist auch Sänger und Songwriter, an der Wand hängen goldene Platten und er singt seinen Gästen was mit seiner Gitarre, begleitet von seiner Tochter am Kontrabass, überwiegend bekannte Countrysongs, Ingolf freut sich so richtig und der Nachbar an der Theke erzählt uns von seiner Motorradleidenschaft, seinem Leben und seinen Zukunftsträumen. Dazu noch  Budlight und warmer Apfelkuchen mit Vanilleeis, so wurden wir für die anstrengende Fahrt doch unerwartet belohnt.



Am nächsten Tag geht es weiter zum Little Big Horn. Schon in der Tankstelle hört man Trommeln und Gesänge, oben am Berg erinnert de Gedenkstätte mit Blick auf das weite Land an das grosse Ereignis im Jahr 1876. 







Dienstag, 19. Juli 2022

South Dakota - Sturgis

 Ingolf will noch mal nach Sturgis, wo wir 2016 zur Ralley waren. Zwar sind wir dafür zu früh dran, die Ralley beginnt erst im August, doch wir machen es und fahren nach Süden. Die Strasse geht bis zum Horizont geradeaus durch hügeliges Grasland, teils bewirtschaftet, teils nicht. Irgendwann kein Baum mehr, der Schatten spendet, Rinder stehen in Wasserlöchern und ertragen so die Hitze. man kann immer weiter schauen, die „wide open spaces“ beginnen und schliesslich erreichen wir sie, die wilde Stadt, die sich gerade auf den alljährlichen Event vorbereitet.



Die Enfield braucht Service und wir sind überrascht, dass es im 20 km entfernten Spreadfish einen Honda- und Enfield-Händler gibt. Auf seinem Hof stehen neben den klassischen Bullets auch einige neue Himalayans. Obwohl wir freitags nachmittags kurz vor Ladenschluss dort auftauchen, bekommt meine Enfield noch direkt neue brake-pads und brake-fluid, die Mitarbeiter sind sehr freundlich. Für die Montage der neuen Kette wäre aber erst am Dienstag morgen Zeit. Okay, sie haben ihre Arbeitszeit schon überzogen und wollen nach Hause. Wir verlängern also unseren Aufenthalt in Sturgis und bleiben insgesamt drei Tage. Zeit, sich den Ort intensiv anzuschauen, auch das Motorrad- und das Saab-Museum, Zeit für einen Ausflug nach Deadwood, wir laufen die Gift-shops ab, auch, weil es darin schön kühl ist, denn die Hitze fegt tagsüber die Strassen leer. Wir schauen uns an, wie die grossen Zelte aufgebaut werden, die Saloons vorbereitet und Tische und Bänke aufgestellt werde, entdecken den breakfast-diner „louis“ auf der Main-street. Wir trinken ein Bier in der wilden Kellerkneipe, in der wir die einzigen Gäste sind, erinnern uns bei „boneless wings“ in bourbon- sosse mit bluecheese-dip an den Trubel, den wir hier 2016 erlebt haben, und gehen spätabends in unser Motel, dessen Preise noch moderat sind - zur Ralley zahlt man hier bis zu 500 Dollar die Nacht.










Donnerstag, 14. Juli 2022

Durch North Dakota von Ost nach West

Auf dem Higway Nr. 2 halten und übernachten wir in Minot. Hier wird die Hinterradbremse der KTM in einer uns in einem Restaurant empfohlenen Wekstatt entlüftet. Wir kommen sofort dran, die Mitarbeiter sind sehr freundlich, der Schaden ist einer halben Stunde behoben und wir sind beruhigt, es kann weitergehen. Kosten ca. 55 $.


Im Restaurant erzählen wir mit dem Rauschebart Jad von den „Sons of Silence“ und mit einen netten Student aus Mazedonien, der im Work and travel-programm einige Monate in North Dakota arbeitet - und bei unserer Abreise treffen wir noch auf den Niko aus Dresden, der mal lange mit Fahrrad in Amerika unterwegs war, mittlerweile in Vermont mit Frau und Hund lebt und gerade mit dem Camper nach Alaska reist. Nach einer Moskitoinvasion im Camper am romantischen Lake soundso mussten sie nachts in ein Zelt flüchten und nun völlig ko in unserem Motel ausschlafen.

Dabei fällt uns auf, die Motels auf unserer Tour hatten bisher immer Moskitonetze an den Fenstern.


Die Fahrt von Ost-  nach West-Dakota bis Waterford über den Highway 2 , dessen Rasenfläche an den Seiten und im Mittelstreifen ordentlich gemäht ist, war zeitweise arg windig. Im Saloon an der Landstrasse war mittags schon viel los. 



Ein  Rasenmäher, ob gross für den Highway oder kleiner, scheint allgemein ein ‚must have‘ zu sein. Es gibt überall viel Rasen und der ist meist gemäht.

In Waterford halten wir mittags Siesta im Motel „Little Missouri Inn,“draussen ist nämlich heute am 14. Juli ebenso wie gestern richtig Hitze. Heute morgen sind wir daher sehr früh mit der Enfield von hier aus in den Nordteil des Roosevelt-Nationalparks gefahren. Man darf mit dem Motorrad durchfahren und soll Abstand zu den Tieren, die einem begegnen,






Frühabends gab es noch Musik am Visitorcenter und die Sängerin Jessy Veeder erzählt uns danach von ihrer Ranch mit Kühen, Pferden, Hunden etc. Ja, das wäre so ähnlich wie auf der Ponderosa und wenn wir nächstes Jahr wieder kämen, könnten wir auf ihrer Ranch wohnen, sie baut gerade Gästezimmer aus. Wir werden jedoch in unserem Leben diese Strecke kaum ein zweites Mal fahren und somit wohl nie wieder nach Waterford kommen. An dieser Stelle also die Werbung:






Sonntag, 10. Juli 2022

Country-Music ...

Ungeplant sind wir auf einem Konzert gelandet, gerade mal 7 km von unserer Unterkunft spielen Travis Tritt und Rodney Atkinson. Country-Musik ist hier auch bei den jungen Leuten beliebt, sie singen viel mit und wir nehmen die Stimmung auf. Das gut besuchte Konzert geht bis 22 Uhr, mit Country-feeling und Banjo im Ohr fahren wir dann ohne Jacke, jedoch mit Helm, was hier schon auffällt, zurück. Es gibt keine Helmpflicht und die meisten Motorradfahrer fahren bzw.“cruisen“ Harley oder Goldwing mit Kopftuch und Sonnenbrille. Abends im Restaurant bei Pommes mit Sauce - hier gibt es auch 24 std rund um die Uhr  leckeres Steak - fragt uns ein Getreide-Farmer, der bisher noch nicht viel von der Welt gesehen hätte, aus. Er wäre auch gerne mehr unterwegs, doch die Farm hält ihn fest.



Samstag, 9. Juli 2022

Ab Thunderbay, Ontario, Kanada, bis Great Fork, North-Dakota, USA


Kaum verlassen wir den Lake Superior westwärts Rg. Great Falls und Grenze, wird es nach Sumpflandschaft - Pinkeln macht mit Moskitos und sonstigen fliegenen Viechern v.a. als Frau wenig Freude - landschaftlich weniger abwechslungsreich und die Strecken durch Wald ziehen sich wie Gummi. Wir landen zuerst in einem Motel mit Shop und Tanke irgendwo im Nirgendwo und ohne Netz auf der „11.“ Hier kann man nichts tun, ausser sich vor den Shop setzen und dem Verkehr zusehen und den Truckern und den Lakehouse-Feriengästen, die sich bis Ladenschluss noch mit Chips, Popcorn - mit Salz und Käse - und Getränken versorgen. Eichhörnchen hüpfen um uns rum, in den tiefen Mülleimer und wieder raus, und wir sitzen rum. Neben uns haben junge Waldarbeiter ebenfalls Quartier bezogen und erzählen sich bis spätabends Erlebnisse. 


Am nächsten Tag frühstücken wir im  2000 -Seelen-Ort Altikokan, wo sich Waldarbeiter  zum Bagel mit Ei und Käse bei „Robins“ treffen,dann fahren wir durch bis zur USA-Grenze in Great Falls, die wir mittags  erreichen. Hier geht es für uns Ausreisende zügig voran, nur wenige Autos sind vor uns, es kommen die üblichen Fragen, woher und wohin, Staunen über unsere Motorradkennzichen, „have a nice trip,“ und fertig,  während sich auf der anderen Seite zur Einreise nach Kanada eine lange Warteschlange gebildet hat.





Wir fahren nnoch bis Bemidji, Minnesota und ein Harley-Fahrer weist uns den Weg zu einem  guten „Super 8“- Motel mit Walmart ums Eck.

Am nächsten Tag schauen wir uns ca. 20 Meilen südlich den Beginn des Mississippi im Isacka-Park an. Das hat schon was ganz Besonderes. Wir kennen den Fluss breit aus New Orleans unter diesen Bäumen, die mit „Louisianamoos“ behangen sind, wir haben schon aus dem „Arch“ in St. Louis auf ihn geschaut - und nun kommt er hier oben ganz klein aus diesem See heraus, der „Old man river.“



Dann fahren wir weiter bis North Dakota.. 




Dienstag, 5. Juli 2022

Lake superior - obenrum oder untenrum?

In unserem Motel  „Trunk Inn“ - sehr sauber und mit Kristallgläsern (!) - in Sault Ste. Marie mussten wir uns entscheiden: Weiter durch Michigan unten am See entlang oder obenrum durch Ontario. Wir entschieden uns für kühlere Reisetemperatur und die Strecke „obenrum.“ Tips gab es u.a.von unserem Nachbar, einem netten türkischstämmigen Kalifornier Hakki, der mit seinem Freund auf BMWs durchs Land heizt wie Roadrunner von Speedy Gonzales - wir sind hingegen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 90 km/h und Kaffeepausen gemütlich unterwegs. 

Wir fuhren gestern bis Terrace Bay am Lake Superior entlang, eine sehr schöne Strecke mit wenig Verkehr und immer wieder Aussicht auf Seen, Bäche und Flüsse im wilden Wald. Radfahrer, die seit Wochen mit Zelten unterwegs waren, berichteten. uns heute von drei Bgegnungen mit Bären, für solche Fälle hatten sie Hupen und Bärenspray dabei.

Es ist nun schon spätabends  in unserem Motel „Norwood“, wir wollten noch auf einen Abendimbiss rüber ins Restaurant, haben uns aber in der Zeit vertan und nun gibt es nichts mehr:  Ab zehn Uhr  ist nämlich wie auch schon in den anderen Orten unterwegs, Schluss und „closed.“ Na, wir haben noch Äpfel im Kühlschrank..







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Samstag, 2. Juli 2022

Ausschlafen in Sudbury

Nach der vielen Fahrerei bleiben wir mal 2 Nächte am gleichen Ort und schlafen aus. In Sudbury, Ontario, verpassen wir auch nichts, hier ist nichts los und abgesehen von dem zweithöchsten Schornstein der Welt gibt es nichts zu erwähnen. Spätabends knallen die Feuerwerke zum Ausklang des Canada-day, unsere Unterkunft liegt ausserhalb der Stadt, hier kriegen wir nichts von den Feiern mit, im TV werden Konzerte und Reden übertragen. 

Die Benzinpreise sind übrigens  niedriger als in Deutschland, der Liter kostet in Kanada derzeit 1,62€ und in den USA nur 1,26 €.  




Freitag, 1. Juli 2022

Canada-day - Midland

Der 01. Juli wird in Kanada zur Erinnerung an den British-North-America Act gross gefeiert. Für uns beginnt er in Midland zunächst mit Regen, während der Fahrt wird das Wetter besser. Der Weg nach Norden entlang der Georgian Bay erst über den Interstate, dann über die breite Landstrassse, führt durch naturbelassene Wald- und Seenlandschaft,

 auf der Strasse sind die Kanadier mit Kanus und Booten auf dem Weg ins Wochenende. Ein schöner Streckenabschnitt.



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Buffalo - Niagarafälle



Die Fahrt bis Buffalo über den Interstate verlief zügig, nachmittags waren wir im Motel am Stadtrand, Zeit genug noch am frühen Abend für die Niagarafälle.  Im für die Touristen angelegten Park gibt es Aussichtspunkte, Ständchen mit Shirts und Andenkenkram und natürlich das Hardrock-Cafe,  das bei unserer Ankunft schon geschlossen hat. Touristen, gefühlt viele Asiaten und Inder, knipsen und gucken, die Wasserfälle sind umschlossen von Häusern und sonstigem Gebauten... -  man muss sich eben vorstellen, wie es früher war... Auf der Rückfahrt im Dunkeln Mückenschwärme. Am nächsten Morgen nach dem Breakfast ging es wieder über die Grenze - zügige Abwicklung -  nach Kanada Rg. Norden an der Georgian Bay entlang nach Midland. Bis Torronto zog es sich im mehrspurigen Verkehr, da muss man eben durch, ab der Abfahrt Rg. Norden wurde die Fahrt wieder angenehm.